Montag, 13. Februar 2012

Seiltechnik beim Canyoning

Grundsätzlich muß man beim Abseilen über Wasserfälle unterscheiden in:
  1. Trocken abseilen
  2. Abseilen mit Wassergefahr
  3. Mit zusätzlicher Gefahr im Tosbecken
ad 1: Sollte das Abseilgerät (vorzugsweise Pirana von Petz) aus irgend einem Grund blockieren besteht nicht die Gefahr des Ertrinkens. Somit hat man genügend Zeit um die Blockierung zu lösen.

In diesem Fall wird am Stand die Technik Knoten, Karabiner oder abgebundener Achter gegen Kettenglied empfohlen.

ad 2: Man ist hier während des abseilens immer oder zeitweise mit dem Körper im Wasserstrahl.
Wenn in diesem Fall der Pirana blockiert besteht LEBENSGEFAHR.

Der erste der Gruppe wird passiv (am besten mit einem Achter oder Pirania) abgeseilt. Ist er unten angekommen hilft er über Handzeichen seienem Kollegen am Stand beim Ablängen des Seiles (ca. 1m über der Wasseroberfläche sollte sich das Seilende befinden). Wenn das Seil abgelängt ist wird der Achter, Pirania oder HMS Knoten abgebunden.

Jetzt seilt sich der Rest der Gruppe ab. Sollte jemand im Wasserfall hängenbleiben kann nun am Stand die Abbindung gelöst werden und der Abseilende kann Passiv abgelassen werden. Natürlich muß am Stand ausreichen Restseil vorhanden sein, was sich aber aus der Tatsache ergibt, daß das Seil ohnehin immer die doppelte Länge der Abseilhöhe haben muß.

Mit dieser Technik können alle bis auf den letzen im Notfall von oben abgelassen werden. Es gibt auch eine Möglichkeit um den letzten der Gruppe im Notfall ablassen zu können, diese Technik wird in einem der nächsten Posts von mir behandelt.



ad 3: Es wird im Wasserfall abgeseilt. Zusätzlich befindet sich unten ein Tosbecken mit möglichem Rücklauf oder großer Strömung.

Wie im Fall 2 wird der erste passiv abgeseilt. Er ist am Seilende lösbar mit einem abgebundenen Achter oder HMS Knoten verbunden. Noch bevor er das Tosbecken erreicht löst er die Abbindung (fällt ein kleines Stück ins Becken). Da er jetzt nicht mehr mit dem Seil verbunden ist hat er beide Hände frei um ans Ufer zu schwimmen. Nun wird das Seil für den Rest der Gruppe wieder 1m ober der Wasseroberläche abgelängt. Der Rest der Gruppe hat da sich das Sicherungsgerät automatisch ausfädelt auch beide Hände frei zum Schwimmen.



Besteht die Gefahr, daß man das Tosbecken trotz vorher gelöstem Seil nicht verlassen kann oder ist der Wasserdruck im Wasserfall zu hoch muß eine Seilbahn gebaut werden. Auch diese Technik wir in einem meiner nächsten Posts beschrieben.

Da Canyoning eine Vielzahl von Gefahren birgt, rate ich ausdrücklich davon ab Canyoningtouren ohne Guide zu machen.






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